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zurück / Leistungskurs Sozialkunde 12 bei „Jugend im Bundesrat“ - politische Bildung hautnah und exklusiv


Auf Einladung unserer Ministerpräsidentin Malu Dreyer, reisten 18 Schülerinnen und Schüler der MSS 12 am 14. November nach Berlin, um an einem Planspiel teilzunehmen. Dieses Planspiel wird vom Bundesrat einmal jährlich für etwa 100 Schülerinnen und Schüler ausgetragen, die aus dem Bundesland kommen, das am 1. November den Vorsitz des Bundesrates übernimmt. Neben der IGS Rülzheim waren die BBS Westerburg sowie drei Gymnasien aus Rheinland-Pfalz eingeladen. Das Programm startete am Anreisetag mit einer Besichtigung des Bundesrates. Während der Führung konnten die Schüler bereits ihre im Unterricht erworbenen Kenntnisse zum Föderalismus einbringen.

An den zwei folgenden Tagen lernten die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsweise des Bundesrates konkret kennen. Je sechs Kabinettsmitglieder aus den 16 Bundesländern diskutierten in Parteiversammlungen, Ausschüssen und mehreren Kabinettssitzungen drei aktuelle politische Themen, um am Ende der Veranstaltung im Plenarsaal des Bundesrates zu sitzen und abzustimmen. Das hervorragend vorbereitete und organisierte Planspiel spiegelte mit den drei Themenfeldern die vielfältige Arbeit des Bundesrates wider.

Bei den Schülerinnen und Schülern stieß das vom Bundestag beschlossenen „Gesetz zur Förderung des hochautomatisierten Fahrens in Deutschland“ auf besonderes Interesse. Automatisierungsgrad, digitale Infrastruktur, Abwenden vom Verkehrsgeschehen, Datenspeicherung und ethische Grundfragen machten dieses Thema äußerst komplex. Besonders kontrovers wurde der Antrag Thüringens „Gesetzentwurf zur Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens“ diskutiert. Sorgt die „soziale Hängematte“ für mehr Engagement und höhere Anerkennung sozialer Berufe?

Beim dritten Thema, dem Gesetzentwurf zur Einführung eines Verteilungsschlüssels „Königstein II“, bei dem es um die Verteilung von Geflüchteten innerhalb Deutschlands geht, zeigten sich die Schülerinnen und Schüler politisch kreativ. Sie wollten neben der Fläche und den Steuereinnahmen der Bundesländer die Arbeitslosenquote berücksichtigt wissen. Eine Herausforderung für die Betreuer des Spieles, denn quasi über Nacht wurde die neue Verteilung unter Berücksichtigung der Arbeitslosenquote erarbeitet und den Schülerinnen und Schülern zur Weiterarbeit vorgelegt. Während der zwei arbeitsreichen Tage im Bundesrat setzten sich unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur mit den Themen intensiv auseinander, sondern leiteten außerdem Kabinettssitzungen, Ausschüsse und bereiteten Reden vor, die sie zum Abschluss in der Plenarsitzung hielten. Zum weiteren Programm zählte auch ein Besuch der Landesvertretung von Rheinland-Pfalz und der Kuppel des Reichstagsgebäudes. Zusätzlich besuchte unsere Gruppe vor der Rückfahrt die Gedenkstätte „Berliner Mauer“.

Wir danken der Ministerpräsidentin für die Einladung zu dieser gelungenen Veranstaltung, die viele neue Erkenntnisse und Erfahrungen brachte, welche nicht nur im weiteren Oberstufenunterricht verwendet werden können, sondern langfristig Interesse an Politik nach sich ziehen werden.

Bundesjugendspiele
Vor dem Bundesrat

Kooperation mit Wolf Ware